Agilität

Ich habe vor kurzem eine Email vom Handelsblatt erhalten mit dem Titel: 

 

"Agilität: Zauberformel oder Buzzwort"

 

Angepriesen wurde ein Buch mit der Aussage: "Profitieren Sie von:

 

- geballtem Know-Hows

- direkt anwendbaren Tools

- Best - Patrice - Berichten namenhafter Unternehmen

- Experten Interwies zu den aktuellen agilen Trends"

 

Nun ja, gehen wir das Ganze mal ganz unaufgeregt an. Was bedeutet Agilität und für was wird dieses Wort neuerdings benutzt?


Inhalt:

 

1.) Definition

2.) Darstellung in der Praxis

3.) Was ist agiles Management?

Fazit

 

1.) Definition

 

Der Duden: - kommt aus dem französischen (Agilité) und ist ein Synonyme für Gewandheit, Vitalität

und Wendigkeit. Das Adjektiv dazu ist: agil und bedeutet - von großer Beweglichkeit, zugewandt, regsam und wendig

 

Gabler Wirtschaftslexikon: Agilität ist Gewandheit, Wendigkeit oder Beweglichkeit von Organisationen

und Personen bzw. in Strukturen und Prozessen. Man reagiert flexible auf unvorhergesehene Ereignisse und

neue Anforderungen. Man ist, etwa in Bezug auf Veränderungen, nicht nur reaktiv sondern proaktiv.

 

2.) Darstellung in der Praxis

 

Kommen wir zurück zur Email vom Handelsblatt. Darin gab es eine kostenlose Leserprobe von einem Kapitel,

welches vom HR-Chef der Metro verfasst wurde. Darin schreibt er dass sie (die Metro) nunmehr den Kunden in

den Mittelpunkt des Unternehmens stellen. Dies wird damit bewerkstelligt das die Arbeitsteams die direkt mit dem

Kunden zu tun haben auf "eigene Faust" Kundenfeedback einholen und dieses in wöchentlich stattfindenden

Besprechnungen auswerten und eventuell Anregungen der Kunden übernehmen.

 

Dieses Buch ist am 05.07.2019 erschienen.

 

Ich weiß nicht wie es dir dabei geht aber schon seit Jahren werde ich bei Kaufland an der Kasse gefragt ob ich

alles gefunden habe und ob ich zufrieden mit dem Einkauf war. Meine Mutter hatte einmal etwas bemängelt. Es

ware keine Weihnachtsmänner in Zartbitterschokolade im Angebot und schon in der nächsten Woche konnte sie

diese dort kaufen. Oder, in 2012, kaufte ich bei Höffner ein Sofa und am Tag nach der Lieferung rief mich eine nette

Dame von Höffner an und fragte ob auch alles zu meiner Zufriedenheit wäre; das Sofa, die Lieferung und ob auch

die Mitarbeiter freundlich gewesen wären.

Also ganz ehrliche, wenn ein Unternehmen erst 2019 den Kunden entdeckt dann kann ich mir das nur so

erklären, dass es ehemal ein Monopol inne hatte wo sich der Kunde nach dem Unternehmen richten musste da er kein

Alternative hatte. Man trifft dies leider häufig an bei Unternehmen in Monopolstellung. Ein Unternehmen das nicht über

diesen Vorzug verfügt muss sehr wohl das Ohr am Kunden haben und "agil" sein.

 

Doch dies ist keine neue Erkenntnis, das ist eine alte Weisheit des Handels. Und ich finde es auch ein wenig

befremdlich, dass ein Personalchef dies von sich gibt. Hier wurde gesagt, dass man nunmehr dem Personal die

Anweisung gegeben hat auf "eigene Faust" Kundenfeedback einzuholen. Es gibt immer Kundenfeedback - in

irgendeiner Form - entweder klar ausgesprochen oder in Gesten u. ä. und in jedem mittleren oder kleine Unternehmen wird

diese Information weitergegeben.

 

Wenn dies in einem großen Unternehmen nicht der Fall ist da liegt das wohl eher daran, dass die Führungskraft

nicht verstanden hat wie man Mitarbeiter so in das Unternehmen integriert, dass sie Informationen von sich aus

einholen, mit ihrem Wissen und Können auswerten und dies in das Unternehmen von sich aus einbringen. Dies ist

schlichtweg Verschwendung von Knowhows und von Lohnkosten. Hier sollte eher die Führungskraft geschult werden.

 

Auf Kundenwünsche einzugehen und dem Kunden Service angedeihen zu lassen nennt man Kundenservice. Man muss

dem Kind keinen neuen Namen geben um damit ein Produkt zu benennen was man verkaufen will oder in einem

Unternehmen, von dem eigenen Versäumnissen abzulenken.

 

Aber sehen wir uns einfach noch einmal die Definition an die Gabler für den wirtschaftlichen Bereich vorgibt.

Dort wird gesprochen von "unvorhergesehenen Ereignissen", "neuen Anforderungen". Ganz ehrlich, was denkst du

ist ein Kunde? Ein unvorhergesehenes Ereignis? Wohl kaum. Eine neue Anforderung? Doch wohl auch nicht.

 

Hier wird das Eingehen auf Kundenwünsche, was ds kleine Einmaleins jedes Vertriebsmitarbeiters oder Mitarbeiters

eines Unternehmens der mit dem Kunden Kontakt hat, als neue "agile" Unternehmenskultur verkauft. Es wird das

Mäntelchen von etwas Neuem umgehängt um die Pflichtvergessenheit der Führungskräfte zu kaschieren.

 

3.) Was ist agiles Management?

 

Diese Begriff kommt aus der Softwareentwicklung und beschriebt, einfach ausgedrückt, Methoden um die Arbeit

an einem Produkt (hier einer Software) zu organisieren. Dies wurde in das Projektmanagement übernommen und

in einem "Agilen Manifest" definiert. Und diese lautet:

 

"Agiles Projektmanagement hinterfragt Rollen, Prozesse und Projektpläne aus der klassischen Vorgehensweise.

Stattdessen legt es Wert darauf, Stakeholder (intern Eigentümer, Mitarbeiter und extern Kunden, Lieferanten,

Gläubiger) während des gesamten Projektes intensiv einzubeziehen und ihnen regelmäßig Ergebnisse zu liefern.

Es heißt Änderungen willkommen, weil sich nur so die besten Resultate liefern lassen. Vor allem Anforderungen,

die dies ständige Entwicklung und Veränderung wiederspiegeln, spielen hier eine wesentliche Rolle."

 

Anschließend werden die Werte dieses Manifestes niedergeschrieben. Es handelt sich dabei um vier Stück.

 

a.) Menschen un Interaktionen sind wichtiger als Prozesse und Werkzeuge

 

Dieser Wert rückt alle Projektbeteiligten in den Vordergrund. Damit jeder sein vollen Potenzial ausschöpfen kann,

darf sein Handlungsspielraum nicht durch enggeschnürte Prozesse begrenzt werden, wie es im klassischen

Projektmanagement oft der Fall ist. Menschen und ihre ständige Kommunikation treiben das Projekt voran und

kein Prozess oder Werkzeug, das sie nutzen.

 

b.) Funktionierende Software ist wichtiger als umfassende Dokumentation

 

Dieser Wert bezieht sich explizit auf die Software-Entwicklung. Um auch andere Projekte zu berücksichtigen,

könnte der Wert "Nützliches Projektergebnis ist wichtiger als eine umfassende Dokumentation" unbenannt

werden. Agiles Projektmanagement zieht es vor, kontinuierlich funktionsfähige Ergebnisse zu produzieren,

anstatt sie in langen Berichten oder Auswertungen festzuhalten. Schließlich halten Stakholder lieber das Produkt

in den Händen als die Dokumentation des Produkts.

 

c.) Zusammenarbeit mit dem Kunden ist wichtiger als die Vertragsverhandlung

 

Der dritte Wert rückt erneut die Bedeutung der Stakeholder in den Vordergrund. Anstatt sich in langwierigen und

teuren Vertragsverhandlungen mit ihnen zu verlieren, soll lieber frühzeitig mit der Arbeit begonnen werden.

Änderungen der Stakeholder werden kontinuierlich eingearbeitet, ohne den Projektverlauf durch weitere

Vertragsverhandlungen zu unterbrechen.

 

d.) Regagieren auf Veränderung ist wichtiger als das Festhalten an einem Plan

 

Kein Projektverlauf kann am Anfang vorhergesagt werden, Änderungen der Anforderungen, Wünsche oder

Meinungen durch Stakeholder ergeben sich immer wieder und ändern den Umfang bzw. das Ziel des Projekts.

Das hat das klassische Projektmanagement ganz klar gezeigt: Dort definiert man nur zu Anfang die Anforderungen

und arbeitet sie nach Plan ab. Man verschiebt lieber Meilensteine, anstatt die definierte Anforderungen -

und damit das Ziel - zu hinterfragen. Dadurch liefert man oftmals ein Ergebnis, das die Stakeholder nicht

zufriedenstellt. Ein agiles Projekt reagiert auf Änderungen und passt darauf basierend den Plan an. Der

ursprüngliche Umfang des Projekts kann isch dadurch ebenfalls wandeln.

 

Nun ja. Transportiere wir diese Werte des Manifestes doch einfach raus aus der Softwareentwicklung und bauen ein Haus.

 

Ein Kunde möchte ein Haus, welches bestimmte Eigenschaften ausweisen muss. Ein Architekt macht einen Entwurd nach

den noch wagen Vorstellungen des Kunden und bespricht diesen Entwurf dann mit ihm. In diesem Gespräch wird

der Kunde mit einigen Sachen einverstanden sein, andere will er geändert haben und bei wieder anderen muss ein

Kompromiss gefunden werden, das es Bauvorschriften und physikalische Gesetze gibt. Wenn dieser Prozess

abgeschlossen ist, wird ein Vertrag geschlossen welcher die Baubeschreibung beinhaltet, wann welche Bauabschnitte

fertiggestellt werden, bis wann Änderungswünsche vom Kunden angegeben werden müssen und natürlich die Kaufsumme.

 

Der Kunde muss schon immer mit einbezogen werden, damit er genügend Zeit hat seine eventuellen Änderungswünsche

bzw.. bei der Innenausstattung, seine Wünsche bzgl. Farben, Tapeten, Steckdosen, Kacheln u. ä. in diesem Projekt mit

einbringen zu können.

 

Da es zur Durchführung dieses Projektes mehrere interne und externe Beteiligte gibt muss deren Arbeit aufeinander

abgestimmt sein aber auch so viel Freiraum gelassen werden, um auf Verzögerungen oder unvorhergesehene Ereignisse

reagieren zu können ohne das Projekt zu gefährden oder die Kosten zu erhöhen. Dies ist die originäre Aufgabe eines

Projektmanagements und Projektcontrollings. Dass hier auch jeder Mitarbeiter so eingesetzt ist, dass er seine beste

Leistung in das Projekt mit einbringen kann und seine Erfahrungen auch abgefragt werden ist Aufgabe des Projektleiters

und basiert auf fundiertem Wissen der Mitarbeiterführung.

 

Im Punkt d.) wird u. a. gesagt, "Kein Projektverlauf kann am Anfang vorhergesagt werden, Änderungen der

Anforderungen, Wünsche oder Meinungen durch Stakeholder ergeben sich immer wieder und ändern den Umfang

bzw. das Ziel des Projekts."

Es geht hier auf der einen Seite um ein Unternehmen das eine Dienstleistung erbringt und auf der anderen Seite um

eine Privatperson oder ebenfalls ein Unternehmen, welches diese Dienstleistung in Anspruch nimmt und am Ende

ein Produkt in den Händen halten möchte, welches seinen Preisvorstellungen entspricht, die Produkteigenschaften

aufzeigt die gewünscht sind und zu einem Zeitpunkt fertiggestellt ist an dem es gebraucht wird.

 

All dies was in dem "Agilen Maifest" als Werte niedergeschrieben wurde ist nicht neu und sollte in jedem

Management bereits vorhanden sein. Egal ob es sich um ein Projekt handelt oder um ein Unternehmen. Jedes

Unternehmen wird täglich mit Veränderungen die von außen einwirken oder die von selbst im Unternehmen erzeugt

werden konfrontiert. Um sein Ziel (Verkauf eines Produktes oder einer Dienstleistung) zu erreichen, muss es alle

Beteiligten einbeziehen und flexible reagieren ohne das Ziel aus dem Auge zu verlieren. Wenn hier gesagt wird. dass

durch den Stakeholder letztlich der Umfang bzw. das Ziel des Projekts sich ändert, kann ich dem nur dahingehend

folgen, dass ich eventuell der Umfang ändert, sofern die Kosten - und Zeitvorgaben es zulassen aber nicht das Ziel.

Dies ist immer klar definiert. Ein Produkt mit bestimmten Eigenschaften.

 

Das hier sosehr propagierte ständige Eingehen auf Änderungswünsche des Kunden oder Eigentümers hat seine Grenze

da wo das Produkt nicht mehr mit den gewünschten Eigenschaften geschaffen werden kann. Als Praxisbeispiel steht mir

hierbei der BER vor Augen. Ständige Änderungswünsche die nicht mehr kompatibel mit bereits Vorhandenen waren

führten letztliche zur Herstellung eines Produktes bei dem die nunmehr vorhandenen Eigenschaften nicht mehr zuließen

Grundlegendes zu erfüllen. Als Konsequenz müssen zusätzliche Komponenten geschaffen werden um überhaupt das

Produkt dem eigentlichen Zweck zuführen zu können und der Kunde ist mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Etwas

was beim "aiglen Projektmanagement" als Makel eines "bisherigen"starren Managements bezeichnet wurde ist bei

seiner Anwendung eingetreten.

 

Fazit

 

Auf der Internetseite eines Unternehmens, welches Kurse u. a. auch für agiles Management anbietet, werden diese

Kurs mit folgender Aussage angepriesen:

 

"Aus diesen Gründen ist agiles Arbeiten für ihr Unternehmen unverzichtbar: Im raschen Tempo werden neue

Technologien und Innovationen entwickelt. Die Konsequenz ist, dass alles einem kontinuierlichen

Veränderungsprozess unterliegt. Unternehmen müssen auf diese Änderungen reagieren können, und zwar schnell.

Agiles Arbeiten hilft dabei; es führt nämlich zu mehr Ergebnissen in kürzerer Zeit. Alte Prinzipien werde über

Bord geworfen und im heutigen Arbeitsumfeld stets mehr durch agile Methoden ersetzt. Durch Agile wird Arbeit

effizenter und macht es mehr Spaß. Und nicht nur das  - es werden auch bessere Ergebnisse erzielt. Agiles Arbeiten

bietet mehr Raum für Kreativität, ermöglicht realistisches Planen, mehr und besseren Input von Teammitgliedern

sowie eine besser Übersicht, welche Fortschritte erzielt werden. Deshalb ist Agil im Büro nicht mehr wegzudenken."

 

Hierzu möchte ich doch folgendes sagen:

 

Schon seit sehr langer Zeit weren neue Technologien entwickelt und Unternehmen für die diese nützlich sind haben sich

auch immer derer bedient um am Markt weiter bestehen zu können oder um am Markt weiter bestehen zu können oder

um sich besser zu platzieren.

 

Innovationen kann man nicht entwickeln. Eine Innovation ist eine Idee, welche in einem Produkt, einer Dienstleistung

oder einem Verfahren umgesetzt wird und erfolgreich Anwendung findet und den Markt durchdringt. Hier wird einem

Wort eine Bedeutung beigemessen die es nicht hat um Marketing zu betreiben. Also, ob eine Idee innovativ ist

entscheidet der Markt, folglich der Kunde.

 

Es ist nicht die logische Konsequenz, dass auf Grund neuer Technologien oder Idee die publiziert werden alles einem

Veränderungsprozess unterliegt. Ich kann neue Technologien nutzen um mir meine Arbeit zu erleichtern. So ist die Nutzung

vieler Funktione eines Smartphones eine Erleichterung für die Arbeit in vielen Unternehmen, ob es ein Einzelunternehmen

ist oder aber in Konzern. Doch die führte und führt nicht zu einem Veränderungsprozess im dem Unternehmen. Weder

wurde oder wird das Produkt oder die Dienstleistung verändert noch die Unternehmenskultur oder geistige Zusammenarbeit

von Mitarbeitern in einem Team. Nichts.

 

Es wird weiterhin von schnellen Reaktionen in Unternehmen gesprochen. Wie bereits gesagt, das Wort "agil" kommt aus

dem Französischen und dort hat es, im "normalen Sprachgebrauch" die Bedeutung von "hastig", "überstürzt", "kopflos".

Es ist bezeichnet, dass im agilen Projektmanagement ein Arbeitsabschnitt als Sprint bezeichnet wird. Bei einem Sprint legt

man eine vorgegebene Strecke in einer möglichst kurzen Zeit zurück wobei selbstverständlich ein Rechts- und Linkssehen

nicht oder nur bedingt möglich ist da dies ja auch nicht der Sinn eines Sprints ist. Dies widerspricht komplett der Aussage,

dass alles was ich rechts und links des Projekts ereignet mit einbezogen wird. Jeder Akteur und alle Bedürfnisse.

 

Auch der Satzanfang "Durch Agile wird ..." wirst du erkennen, dass hier wieder mit Worthülsen gearbeitet wird. Es gibt kein

"Agil" als Substantiv. Es gibt nur Agilität oder das Adjektiv agil.

 

Auch das Versprechen, dass agiles Arbeiten eine bessere Übersicht über das Produkt, eine realistischere Planung ermöglicht,

eine bessere Übersicht bietet welche Fortschritte erzielt wurden; entspricht für mich nicht der Wahrheit.

 

Eine gute Projektplanung und das darauf aufbauende Projektmanagement und -controlling basierte schon immer auch der

Betrachtung der Tatsache das ein Projekt niemals so durchgeführt wird wie es ursprünglich geplant wurde. Änderungen

von außen und von innen wirken auf dieses ein und müssen entsprechend berücksichtigt werden. Hilfsmittel dafür

ist ein Team das gefordert und gefördert wird und als technisches Hilfsmittel gibt es die Netzplantechnik die eine

hervorragende visuelle Darstellung ermöglicht, für alle Beteiligten.

 

Dies alles gilt für Projekte im Kleinen wie für Unternehmen im Großen oder im Besonderen für Einzelunternehmen die

beides immer im Auge haben müssen, ihr Unternehmen und das einzelne Projekt - was hier den Kundenwunsch darstellt.

 

Ich weiß nicht was du denkst aber für mich wird hier Sand in der Wüste verkauft. Es wird ein Begriff kreiert, dem eine

Bedeutung zugewiesen wird und das Ganze wird als große neue Idee verkauft. Und da es einen Markt findet gilt es als

Innovation.

 

Als ich noch im Angestelltenverhältnis war gab es einen Hype. Die persönliche Zielsetzung des Mitarbeiters. Ich arbeitete

in einem Konzern mit mehreren Niederlassungen und zu kamen dann auch zwei Mitarbeiter eines schweizerischen

Unternehmens, welche und diese "persönlichen Zielsetzungen" erklären sollten.

 

Wir saßen zusammen mit den Mitarbeitern einer anderen Tochterfirma unseres Unternehmens in einem großen Raum und

an einem Flipchart standen die beiden Herren. Nach den ersten Ausführungen sahen isch alle die Kollegen, inklusive meiner

Person, an die aus der ehemaligen DDR kamen und flüsterten: " Das kennen wir doch schon". Einer von uns meldete sich

und sagte frei heraus: "Entschuldigen Sie bitte, aber für die, die wir hier sitzen ist dies nicht neu. In der DDR haben wir dies

jedes Jahr erstellt nur, dass dort noch eine zusätzlicher gesellschaftlicher Teil abgeliefert werden musste."

Zuerst herrschte Schweigen und dann sagte einer der Herren das dies nicht möglich sei, da seine Firma dieses Instrument

der Mitarbeiterführung entwickelt hat und er weiß, dass es so etwas noch niemals vorher auf der Welt gegeben hat. Wir

beharrten aber darauf und als Reaktion wurde uns für den Rest der Veranstaltung der Rücken zugekehrt.

 

Jeder Unternehmer der seine sieben Sinne bei sich hat weiß, dass er flexible reagieren muss auf äußere Einflüsse und

innere Veränderungen die sein Unternehmen betreffen. Er muss den Markt beobachten, Trends analysieren, den Kunden

und seine Wünsche in den Mittelpunkt seiner Unternehmenskultur stellen, Netzwerke schaffen und strategisch vorgehen zu

können. Wenn er dies nicht tut schadet er seinem Unternehme, sich selbst und sofern er Mitarbeiter hat auch diesen. Hier

wird etwas verkauft was normaler Alltag in jedem Unternehmen ist, gerade in Kleinen und Mittleren.

 

Also nicht verrückt machen lassen. Einfach den gesunden Menschenverstand einschalten und bei etwas neu Angepriesenen

genau hinsehen - ist es wirklich neu und falls ja, welchen wirklichen Nutzen habe ich davon? Wird er mir nur eingeredet?

 

Sei nicht kopflos sondern überlegt. Ansonsten verschwendest du Zeit, Geld, Energie und kannst auch Kunden verlieren

oder dein gutes Image.

 

Um es mit Lessing zu sagen:

 

"Der Langsamtes, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch geschwinder, als der, der ohne Ziel umherirrt."

 

 

 

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