Die typischen FAQ bei der Erstellung des Businessplans sind: Welche Unternehmensform wähle ich? Welche Unternehmensform ist die richtige für mich?
Verschiedenes nimmt Einfluss auf diese Entscheidung.
- Was für ein Unternehmen wirst du gründen; sprich - hast du einen hohen Kapitalbedarf, z. B. für die Entwicklung von Innovationen?
- Hast du ein ausgeglichenes privates Umfeld, also bist du finanziell solide aufgestellt; schuldenfrei bzw. du bedienst deinen Kredit regelmäßig und wirst damit auch keine Probleme haben wenn du ihn aus den Einnahmen deines Unternehmens tilgen musst.
- Du möchtest das Einkommen für dich bzw. dein Familie vor der Gefahr einer privaten finanziellen Katastrophe absichern.
- Du möchtest das Ausmaß von eventuellen finanziellen Schwierigkeiten für dich bzw. deiner Familie durch Störungen in deinem Unternehmen oder gar durch dessen Untergang weitestgehend ausschließen.
Als Einzelunternehmer ist das Gründen sehr einfach. Falls du einen Gewerbebetrieb eröffnen willst, musst du nur dein Gewerbe beim zuständigen Gewerbeamt anmelden. Danach ist noch die Anmeldung beim Finanzamt zu erledigen, was bei Selbständigen einzig zutrifft.
Kosten: Gebühren für die Gewerbeanmeldung (je Bundensland unterschiedlich) - in Berlin zwischen 26 und 31 Euro, Porto für die Anmeldung beim Finanzamt.
Bei einer UG kommen zu den o. g. Kosten noch die für den Notar (Erstellung und Beurkundung des Gesellschaftervertrages usw.) sowie für die Eintragung ins Handelsregister hinzu. Der durchschnittliche Preis für den Notar liegt zwischen 176,12 Euro und 815,75 Euro (abhängig ob die Gründung nach einem Musterprotokoll vorgnommen wird oder ob es noch eine zusätzlichen Satzung geben muss - Auskunft kann hier der Unternehmenberater geben der dich begleitet). Für die Eintragung beim Handelsregister werden dann noch einmal 150,00 Euro fällig.
Als Einzelunternehmer gestaltet sich die Eröffnung eines Geschäftskontos sehr einfach und andere Unternehmen lassen sich i. d. R. deine Einkäufe per Rechnung bezahlen, da du ja mit deinem Privatvermögen haftest. Du gilts als solvent. Anders bei der UG. Das selbe Bild wirst du auch bei der Kapitalbeschaffung wiederfinden. Daher gehen zunehmend die UG's hier den Weg des Crowdinvesting.
Befindest du dich selbst in keiner guten finanziellen Lage, eventuell gar in einer Privatinsolvenz oder in einer Regelinsolvenz, ist die Gründung einer UG das Richtige für dich. Auf das Unternehmen haben dann die alten Gläubiger keinen Zugriff. Du kannst es in Ruhe entwickeln ohne die ständige Angst im Nacken, dass durch Kontenpfländungen dein Unternehmen gefährdet ist, wie auch dein persönliches Einkommen. Auch wenn du noch nicht in einer solchen prikären Situation bist (Privatinsolvenz, Regelinsolvenz) schaffst du damit eine finanzielle Sicherheit für dein Unternehmen. Dies hat auch einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf deine Unternehmerpersönlichkeit. Du wirst ruhiger, ausgelichener und handelst überlegter. Du gewinnst wieder Stabilität in deinem Leben; als Unternehmer wie auch in deinem privaten Leben.
Dies ist auch das Gleiche, wenn du vorausschauend agieren willst um eine eventuelle private finanzielle Krise von deinem Unternehmen fernzuhalten alsauch umgekehrt, um dein privates Leben von einer eventuellen Untenehmenskrise zu schützen.
Ein besonderer Nachteil von neu gegründeten UG's ist es aber auch, dass du von Aufträgen, ab einer bestimmten Größenordnung, ausgeschlossen bist. Dies ist nicht gesetzlich vorgegeben aber auf Grund des geringen Haftungskapitals hast du keinen Vertrauensvorschuss. Bei UG's die schon länger am Markt sind kann ein potentieller Geschäftspartner ihren Werdegang anhand ihrer Bilanzen und der Entwicklung der gesetzlichen Rücklage darin, nachvollziehen. Da eine UG bilanzierungspflichtig ist und alle Bilanzen in Deutschland veröffentlicht werden müssen, sind diese Daten allgemein zugänglich. Gibt es eine positive Entwicklung, schlägt sich dies, neben deinem dann natürlich positiven Image, auch in den Auftragseingängen nieder.
Diesen Nachteil hat du als Einzelunternehmer nicht, da du hier mit deinem gesamten Privatvermögen haftest. Solltest du dich für die Unternehmensform einer UG entscheiden beachte unbedingt diese Aspekte in deiner Finanz- und Liquditätsplanung. Rechne eher mit kleineren und wenigeren Aufträgen sowie den entsprechenden Zahlungseingängen als wenn du ein Einzelunternehmen betreiben würdest.
Einen nicht zu verachtenen Vorteil den eine UG gegenüber einem Einzelunternehmen hat ist der, dass die UG recht unkonpliziert in eine GmBH umgewandlet werden kann. Dies ist dann der Fall, wenn die Höhe der gesetzlichen Rücklage den Betrag den der Gesetzgeber als Mindesthaftkapital für eine herkömmliche GmbH festgeschreiben hat erreicht. Sie genießt dann am Markt einen höheren Stellenwert; auch als ein Einzelunternehmen. Obwohl das eigentlich Quatsch ist aber so ist die Reaktion von vielen Marktteilnehmern. Sie verbinden schlichtweg die Bezeichnung GmbH mit einem Unternehmen mittler Größe und etlichen Angstellten. Doch dabei kann es sich ganz einfach nur um ein Unternehmen mit einem Gesellschafter/Geschäftsführer handeln und ganz ohne Angestellte fungieren.
Nimm dir Zeit um dir diese Frage zu beantworten. Sei ehrlich zu dir selbst, wenn du deine persönliche finanzielle Situation oder die deiner Familie betrachtest. Ziehe dir schon bekannte zukünftige Ereignisse mit ein die hierbei eine Rolle spielen könnten (Pflegebedürftigkeit eines Angehörigen, Geburt eines Kindes, eventuell sich schon abzeichnender Arbeitsplatzverlust des Partners u.ä.). Bring am Besten alles zu Papier und bespreche dies mit deinem Unternehmensberater.
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